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Weitere Möglichkeiten

 


Auf dieser Seite erwähnen wir weitere im Amateurfunk übliche Betriebsarten und Ausbreitungswege, die in unserem Ortsverband bisher nicht genutzt werden. Vielleicht ist aber die eine oder andere Betriebstechnik reizvoll für neue Interessenten.

Amateurfunk über Satelliten
Für die einen Amateurfunk- Satelliten nutzenden Funkamateure gestaltet sich der Betrieb etwas anders als bei Nutzung einer stationären Relaisfunkstelle. Durch die schnelle Flugbewegung verschiebt sich die Frequenz durch den Dopplereffekt, je nach Passage ist auch die Richtantenne nachzuführen. Die Funkamateure, die einen Satelliten bauen, benötigen zweifellos eine Fülle von Spezialkenntnissen, die auch nur im Rahmen einer größeren Projektorganisation (wie der AMSAT) koordiniert einsetzbar sind. Die Amateurfunksatelliten werden häufig als OSCAR + Nummer benannt. Es gibt auch künstliche Himmelskörper, die zwar mit Amateurfunkstationen ausgerüstet und dann auch mit Funkamateuren bemannt sind, aber nicht speziell dem Amateurfunk dienen. Hierzu zählen die Raumstationen MIR und ISS und gelegentlich auch eine amerikanischen Raumfähre.

Amateurfunk über Reflexionen
Die Nutzung von passiven, meist natürlichen Reflektoren ist eine weitere Möglichkeit, große Entfernungen auf Frequenzen oberhalb 144MHz auch dann zu überbrücken, wenn Direktverbindungen unmöglich sind. Als Reflektoren werden tunlichst weit entfernte Körper oder Erscheinungen verwendet. Dies sind die festen Körper Mond (EME) oder Meteore (Meteorscatter), aber gelegentlich auch bei entsprechender Konstellation startende Flugzeuge. Auch geeignet sind natürliche ionisierte Gase in der Atmosphäre. Die am besten bekannte Erscheinung dieser Art sind wohl Nordlichter (Aurora), wobei sich dann bei Sprache ein typischer brummiger Klang ergibt.

Fuchsjagd
Dies ist meist eine mit starker körperlicher Betätigung verbundene Methode der Fernpeilung und Nahortung von Sendern (ARDF). Die Sender sind im Gelände versteckt und müssen schnellstmöglich gefunden werden. Dazu braucht man neben einer guten Peiltechnik auch Erfahrung mit Wellenausbreitung und kräftige Beine, denn es kann durchaus mehrere Kilometer über Stock und Stein gehen. Es gibt auch die Variante einer Mobilfuchsjagd unter Nutzung von Fahrzeugen, die aber wesentlich seltener geübt wird.

Funkversuche auf sehr hohen Frequenzen
Eine Reihe von Spezialisten treibt es zu immer höheren Frequenzen. Zur Zeit werden Sender und Empfänger für Einseitenbandtelephonie auf Frequenzen bis zu 150GHz gebaut und die erzielbare Reichweite erprobt. Dabei sind schon sehr erstaunliche Ausbreitungsphänomene über Wasser gefunden worden. Parallel dazu befassen sich andere Funkfreunde mit der Nachrichtenübertragung mit Licht im sichtbaren und im unsichtbaren Bereich. In den Geräten werden unter anderem Linsen mit Durchmessern von einigen zehn Zentimetern eingesetzt.

Funkversuche auf sehr niedrigen Frequenzen
Im Langwellenbereich liegt die Herausforderung zweifellos im Bau einer geeigneten Antenne, denn bei einer Wellenlänge von mehr als 2km sind die sonst im Amateurfunk übliche Antennentypen außerhalb des Machbaren. Dennoch kann man bei Einsatz von beispielsweise langsamer Telegrafie auch mit kleinen Sendeleistungen sehr große Entfernungen überbrücken.

Telegraphie mit sehr hoher Geschwindigkeit
Unter den Freunden der Telegraphie gibt es nicht wenige, die wesentlich schneller geben und hören können als die meisten anderen Funkamateure. Da man dieses Können aber nur dann einsetzen kann, wenn es der Funkpartner am anderen Empfänger auch beherrscht, haben sich einige Trefffrequenzen solcher Amateure gebildet. Gegeben wird heute mit elektronischen Tasten, gehört wird immer noch mit den eigenen Ohren. Weitere Informationen erhält man über den HSC.

Telegraphie mit sehr niedriger Geschwindigkeit
Diese Betriebsart ist nicht etwa eine Übung in Langsamkeit. Hierbei wird vielmehr der Umstand genutzt, daß sich mit geringerer Übertragungsgeschwindigkeit die benötigte Übertragungsbandbreite verringert. Im Gegensatz zur Hochgeschwindigkeitstelegraphie werden hier die Sendesignale von elektronischen Gebern erzeugt und beim Empfang erst mit Rechnern anhand statistischer Methoden wieder sichtbar gemacht. Mit solchen Verfahren sind stabile Verbindungen möglich, wo man mit anderen Mitteln, geschweige denn mit dem Ohr, überhaupt kein Signal mehr wahrnehmen kann. Diese Betriebsart gehört ganz sicher zum experimentellen Teil des Amateurfunks, denn eine Kommunikation im landläufigen Sinn ist sicher nicht möglich, wenn die Übertragung des Rufzeichens allein schon fast eine Stunde dauert. Weitere Informationen findet man beispielsweise unter den Stichworten QRSS und kohärente Telegraphie CCW.

Notfunk
Dies ist natürlich keine im Amateurfunk übliche Betriebsart. Vielmehr handelt es sich um Hilfeleistungen in besonderen Situationen, bei denen Funkamateure mit ihren Kenntnissen und Geräten Unterstützung leisten. Beispiele für solche Hilfeleistungen finden sich unter dem Stichwort Notfunk in Wikipedia.


 
  Sie können mal ... bei uns neue Betriebsarten einführen!

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